HELCOM ist seinen Zielen, die Schadstoffbelastung der Ostsee zu reduzieren, näher gekommen, wie auf einer wichtigen Veranstaltung vom 18. bis 20. April 2018 in Berlin, der Achten Sitzung der HELCOM-Arbeitsgruppe zur Reduzierung des Drucks aus dem Einzugsgebiet der Ostsee , bestätigt wurde. Die Gruppe PRESSURE ist für die Entwicklung von Lösungen zur Verringerung der Verschmutzung der Ostsee an Land verantwortlich.
Die Gruppe erörterte mögliche Maßnahmen, um die in der Kopenhagener HELCOM-Ministererklärung von 2013 festgelegten Höchstwerte zu erreichen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Zusammenarbeit mit den Flussgebietsmanagementbehörden und die Möglichkeiten zur Erarbeitung von Nährstoffreduktionszielen für Flussgebiete gelegt. Diese werden für die Entwicklung von Bewirtschaftungsplänen für die Einzugsgebiete nützlich sein. Es wird erwartet, dass dieser breitere Ansatz auf Flussgebietsebene die Bereitschaft der vorgelagerten Gemeinden zur Unterstützung der Umsetzung des Ostsee-Aktionsplans (BSAP) erhöhen wird.
Aufgrund des Querschnittscharakters der Nordic Environment Finance Corporation und in Anbetracht der Tatsache, dass der Agrarsektor eine Hauptquelle für den Nährstoffeintrag in die Ostsee ist, hat die PRESSURE-Gruppe auch einen Vorschlag für eine enge Zusammenarbeit mit HELCOM AGRI, der für landwirtschaftliche Angelegenheiten zuständigen HELCOM-Gruppe, ausgearbeitet.
Im Hinblick auf die Umsetzung der im März dieses Jahres in Brüssel eingegangenen HELCOM-Ministerverpflichtungen wurde der Schwerpunkt auf die Planung einer regionalen Strategie für das Nährstoffrecycling gelegt. Die Gruppe PRESSURE begann auch mit der Planung der Umsetzung des neuen Engagements mit dem Ziel, einen Rahmen für die Risikobewertung für das Management der internen Nährstoffreserven zu entwickeln.
Darüber hinaus befasste sich PRESSURE 8-2018 mit dem Eintrag gefährlicher Stoffe (HS) in die Ostsee und erkannte den stetigen Rückgang der Einträge konventioneller Schadstoffe wie Quecksilber, Blei und Cadmium an. Er stellte jedoch auch den besorgniserregenden Anstieg neuer HS wie Pharmazeutika und persistenter organischer Verbindungen fest. Die Gruppe billigte den Entwurf einer Bewertung für den Einsatz ausgewählter gefährlicher Stoffe sowie für einen neuen HELCOM-Vorkernindikator für Diclofenac.
Darüber hinaus überlegten die Teilnehmer, sich mit den Offshore-Quellen von Schadstoffen und in einem ersten Schritt mit den möglichen negativen Auswirkungen von Bewuchsschutzsystemen zu befassen. Sie verfolgten auch die Umsetzung des Regionalen Aktionsplans (RAP) für Meeresabfälle. Auch Bagger- und Deponiearbeiten auf See, Unterwasserlärm und andere Themen wurden erörtert.
Ein besonderes Thema des Treffens war der aktuelle Zustand der Giftmülldeponie Krasny Bor in der Nähe von St. Petersburg, Russland. Die Teilnehmer begrüßten die umfassende Aktualisierung durch Russland über den aktuellen Stand dieses „HELCOM-Hotspots“, einschließlich der bisherigen Arbeiten zur Minimierung von Umweltrisiken und zur Überwachung des Standorts.
Die Ergebnisse der internationalen Zusammenarbeit und Unterstützung für Krasni Bor wurden von der Nordic Environment Finance Corporation (NEFCO) vorgestellt, die die internationalen Bemühungen am Standort koordiniert.
Eine Gruppe deutscher Experten stellte auch die Ergebnisse der Überprüfung des Umweltüberwachungssystems auf der Deponie vor. In den vergangenen zwei Jahren haben internationale Experten den Standort kontinuierlich besucht, um Umweltproben zu nehmen und die Wartungs- und Überwachungsverfahren zu inspizieren.
Das Treffen in Berlin war die erste Konsultation der PRESSURE-Gruppe nach der Verabschiedung der HELCOM-Ministererklärung 2018 in Brüssel, wo die HELCOM-Länder ihr Engagement für den BSAP insbesondere erneuerten.
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